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Ist Trickdogging artgerecht?

Diese Frage wurde mir dieses Jahr das erste Mal gestellt und ging mir danach nicht mehr aus dem Kopf. Deshalb schreibe ich einen Blog-Beitrag, was ehrlich leichter gesagt als getan ist. Also habe ich die Frage in eine bekannte Trickdogging Gruppe auf Facebook gepostet und ein paar schöne Stichpunkte gesammelt.

Was ist eigentlich Trickdogging?
*Als Trickdogging bezeichnet man das Trainieren von kleinen Kunststückchen. Der Hund lernt Tricks und Übungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Erarbeitet wird das mit einem Clicker, verschiedenen Arten von Targets (Handtarget, Bodentarget, Targetstick) und ganz viel Spaß. Es ist für Hunde jeden Alters und in jedem Gesundheitszustand geeignet, da die Tricks ganz nach Belieben gewählt und kombiniert werden können.

Da ich nicht einfach behaupten möchte: “Ja, Trickdogging ist artgerecht!” hole ich etwas weiter aus.  Der große Vorteil dieser Form der Beschäftigung wird schon in der obigen Frage erklärt, denn Hunde haben, wie wir Menschen, Vorlieben.

Der Eine trägt gerne alles Mögliche in der Schnauze oder stupst alles an. Der Nächste probiert gerne mit der Pfote und da sind wir schon beim Trickdogging. Warum also nicht die Vorliebe des Hundes fördern und nutzen. Durch reines Beobachten unserer Hunde können wir schon sehen, welche Tricks unseren Hunden Spaß machen könnten. Das nutzen wir dann im Training und erarbeiten daraus die Tricks. Ein Hund der gerne stupst, kann lernen Knöpfe zu drücken: einen Einkaufswagen zu schieben, zu Würfeln, Pins an zu stoßen u.s.w. Wir nutzen also sein rein natürliches Verhalten und machen daraus eine Denksportaufgabe für unseren Hund.

Denksport lastet sehr gut aus. Das wissen wir selbst noch zu gut, wenn wir an unsere Kindheit oder Jugend zurückdenken. Nach der Schule waren wir immer sehr kaputt. Dazu musste nicht einmal Sportunterricht auf dem Plan gestanden haben. Und genau so ist das beim Hund. Der Hund ist hinterher gut ausgelastet und wird dadurch entspannter, ruhiger und gelassener im Alltag. Ein weiterer Vorteil des Denksports ist auch, dass wir die grauen Zellen auf Trab halten.

 

Auch für ältere und behinderte Hunde ist diese Beschäftigungsform optimal, da wir hier sehr gut auf körperliche Einschränkungen eingehen können. Die Hunde müssen keine Sprünge oder große Stunts machen. Es kann ruhig im Sitzen oder Liegen gearbeitet werden. Leichtes Laufen kann auch eingebaut werden und wenn wir genau arbeiten, können wir mit speziellen Training auch Muskulatur aufbauen und die Balance fördern. Das ist gut für ein besseres Körpergefühl, dies führt wiederum zu mehr Selbstbewusstsein. Ein Selbstbewusster Hund kann entspannter Neuem begegnen und ist weniger unsicher. Das Selbstbewusstsein wächst je mehr ein Hund kennt.

Man sieht Trickdogging hat viele Vorteile die eine artgerechte Beschäftigung ausmachen. Der Grund warum Trickdogging als nicht artgerecht bezeichnet werden könnte, ist die Art und Weise wie der Mensch trainiert. Wird zu früh, zu viel und zu schnell trainiert um schnelle Erfolge zu erzielen, wird das Lebewesen hinter dem Trick vergessen? So werden zum Beispiel spektakuläre Stunts ohne Rücksicht auf körperliche und geistige Einschränkungen des Hundes einstudiert oder der Hund durch Strafe zu schnelleren Ergebnisse gezwungen. Welpen werden ihrer Welpenzeit beraubt, weil sie in dieser Zeit so rasant lernen, müssen sie auch schon unglaublich viele Tricks können oder es werden Sprünge trainiert die gesundheitlich für den Hund nicht machbar sind.  Dies lässt sich auf jeglichen Hundesport übertragen.

Wer aber seinen Hund mit Bedacht und Spaß trainiert, der ist bei Trickdogging genau richtig. So ist Trickdogging eine artgerechte Beschäftigung für Hunde.

Da wir auf Facebook so viele Stichpunkte gesammelt haben, hier noch einmal in der Übersicht:

Pro
– es soll Spaß machen
– besseres Körpergefühl
– mehr Selbstbewusstsein
geringer Kostenaufwand
– Gehirnjogging
– Entspannter im Alltag
– wird später selbst belohnend
– langweiligen Übungen wie Sitz, Platz… werden zu Tricks
– geringer Zeitaufwand
– Stärkung der Beziehung zum Menschen
– immer und überall möglich
– Ängste können überwunden werden (Angst vor einem Karton, kann man umwandeln in einen schönen Trick mit einem Karton)
– Auslastung des Hundes
– Tricks sind nützlich (Medical Training, Hopp z.B. ins Auto…)
– …

Contra
– zu viel Training überfordert die Hunde (geistig)
– durch zu viel Training erzieht man sich Workaholics
– der Mensch beachtet ggf. körperliche Einschränkungen des Hundes nicht
– Übertriebener Ehrgeiz des Menschen, “Höher weiter schneller”
– Welpen werden ggf. zu früh mit zu vielen Tricks überlastet

Was ist eigentlich Clickertraining?

Clickertraining bezeichnet eine Trainingsmethode zum Ausbilden von Tieren. Mit Hilfe eines Clickers (oder Markers) werden erwünschte Verhaltensweisen verstärkt. Als Werkzeug wird hier ein Clicker genutz ähnlich wie ein Knallfrosch. Durch Drücken ertönt ein Knackgeräusch. Alternativ kann man mit einer Pfeife Arbeiten, welche immer einen Ton in der selben Frequenz/ Dauer erzeugt. Klickertraining ist mit nahezu jeder Tierart möglich und kann erfolgreich sein. Es wird bei Delfinen oder Haustieren wie Hund und Katze eingesetzt, jedoch auch bei Pferden, Vögeln oder gar Amphibien.

Beim Training mit dem Clicker wird das Tier für richtiges Verhalten belohnt und unerwünschtes Verhalten ignoriert. Dadurch wird der Hund das richtige Verhalten häufiger zeigen. Wir arbeiten hierbei rein positiv mit einem freudigen Hund der gerne mit uns arbeitet. Allerdings ist hierbei das Timing von enormer Bedeutung, denn der Click bestätig das Verhalten. Clickt man im falschen Moment verstärkt man das falsche Verhalten. Deshalb sollte das Clickertraining in der Verhaltentherapie von einem erfahrenen Trainer angeleitet und evtl. auch durchgeführt werden. Beim Trickdogging hingegen ist es meist kein Problem wenn der Halter selbst den Clicker nutzt.

Das Schleckerchen.

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Als Hundetrainer schaut man sich gerne mal das eine oder andere Hunde-Produkt etwas genauer an. Diesmal habe ich mir das Schleckerchen bestellt.

Es ist eine besondere Art seinen Hund zu belohnen. Sieht aus wie ein Deo-Roller und lässt sich ganz nach Geschmack befüllen und einfach reinigen. Es passt prima in die Jackentasche und läuft auch nicht aus. Der Vorteil ist, das der Hund nur mit einer geringen Menge Futter belohnt werden kann, ideal für kleine und übergewichte Hunde, und während des belohnens darf der Hund schlecken. Was zudem noch beruhigend wirkt.

Aber auch im Trickdogging oder in der Hundeerziehung ein praktisches Hilfsmittel, ohne das die Hände hinterher angesabbert oder voller Fett sind. Wir halten euch auf dem laufenden, wie sich das Produkt bei uns im Alltag macht.

Heute zum ausprobieren habe ich ein wenig Joghurt und Wasser rein gefüllt. Smilla war begeistert.

Kennt ihr das Schleckerchen schon?
Was sind eure Lieblings-Rezepte?

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